DE2255939C2 - Verfahren zum Betreiben eines aufladbaren galvanischen Elements hoher Leistungsdichte vom Typ Metall/wässrige Metallchloridlösung/Chlor - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines aufladbaren galvanischen Elements hoher Leistungsdichte vom Typ Metall/wässrige Metallchloridlösung/ChlorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines aufladbaren galvanischen elements hoher Leistungsdichte vom Typ Metall/wäßrige Metallchloridlösung/Chlor mit vorzugsweise Zi.ik als Metall, bei
welchem das bei der Ladung gebildete gasförmige Chlor in Gegenwart von Wasser durch Kühlung in Chlorhydrat übergeführt, dieses gespeichert und zur Stromerzeugung in das Elektrodengebiet zurückgeführt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 21 28 198
bekannt. Die Elektrolyltösung wird im Kreislauf an den
Elektroden vorbei, aus dem Elektrodengebiet heraus und wieder hineingeführt. Das bei der Ladung gebildete,
in der Elektrolytlösung gelöste und/oder dispergierte Chlor wird durch Kühlung der Elektrolytlösung in festes
Chlorhydrat übergeführt, durch Filtration aus der Elektrolytlösung entfernt und gespeichert. Dieses
bekannte Verfahren hat zwei Nachteile. Erstens muß die Konzentration der Elektrolytlösung unter einem bestimmten Wert, im Fall einer Zinkchloridlösung unter
etwa 25% gehalten werden, um das Chlorhydrat in wirtschaftlich befriedigender Ausbeute zu halten: und
zweitens ist es schwierig, das Chlorhydrat durch Filtration der Elektrolytlösung abzutrennen und die
Hydratkristalle vom Filter zu entfernen.
Dir Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
bekannte Verfahren dahingehend zu verbessern, daß eine Überwachung der Konzentration der Elektrolytlösung sowie die Abtrennung des Chlorh>drats von der
Elektrolytlösung entfallen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man zur Herstellung des Chlorhydrats Wasser aus der Elektrolytlösung des Elements in die Dampfform überführt, in
der Gasphase mit dem gasförmigen Chlor vermischt und das Gemisch außerhalb der Elektrolytlösung zur
Bildung des Chlorhydrats kühlt.
unter Bedingungen gebildet, daß die Chlorhydratkristalle zu keinem Zeitpunkt mit der Elektrolytlösung in
Kontakt kommen. Das Kühlen wird an Wärmeübertragern vorgenommen, deren Kühlsubstanz eine Temperatür von-50 bis+9° C hat
Das Verfahren läßt sich in einer Vorrichtung durchfuhren, in welche die Elektrolytlösung und
gasformiges Chlor eingeleitet und die Elektrolytlösung erhitzt werden kann, um Wasser zu verdampfen; der
Wasserdampf und Chlor an einer Stelle, die nicht mit der Elektrolytlösung in Kontakt steht, vermischt und das
Gemisch an dieser Stelle an Wärmeübertragern gekühlt werden kann, so daß sich Chlorhydrat bildet und auf den
Wärmeübertragern absetzt; und die nicht verbrauchten ι* Reaktanten aus der Vorrichtung entfernt werden
können. Wirtschaftlich von Vorteil ist es, wenn mindestens ein Teil des gasförmigen Chlors durch
Erhitzen der Elektrolytlösung erzeugt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beigefügten Figuren beschrieben.
F i g. 1 ist eine Seiten-Teilschnittansicht einer Vorrichtung zur Erzeugung von Chlorhydrat aus Chlor und
Wasser;
F i g. 2 ist eine Seitenansicht eines Wärmeübertragungs-(Kühl)-Rohres mit Längsrippen, auf dem Chlor
hydrat gebildet werden kann;
F i g. 3 ist ein Schnitt entlang der Linn 3-3 der F i g. 2;
F i g. 4 ist eine veigrößerte Ansicht eines Teiles eines
Rohres zur Einführung des Chlors ir. die Reaktionszone; F i g. 5 ist ein Seiten-Teilschnittbild einer anderen,
vertikal angeordneten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem mittig angeordneten Kühlrohr mit waagerechten Rippen.
Fig. I zeigt einen Reaktor mit einer Reaktionszone
11. die durch eine zylindrische Wand 13 und Endaufsätzen 15 und 17 begrenzt wird. Die Endaufsätze
15, 17 haben Öffnungen zum Zu- oder Abführen von Reaktanten. Produkt. Wärmeübertragungsmitte! und
Verdampfungsmittel. Die Aufsätze 15, 17 sind gegenüber den Reaktanten genügend dick .,'im die Reaktions
zone gasdicht abzuschließen. Das Einlaßrohr 19 führt Elektrolytlösung 21. wie Zinkchloridlösung. von einem
Element hoher Leistungsdichte (nicht gezeigl) in die Reaktionszone 11. Es wird ein Bad 21 gebildet, dessen
Höhe 23 durch die Höhe des Auslaßrohres 25 oder einer im Auslaßrohr 25 oder anderswo befindlichen Drosselung reguliert wird. In der dargestellten Vorrichtung
braucht das Auslaßrohr 25 nicht gasdicht zu sein, was jedoch durch z.B. ein U-Rohr. Krümmungen im Rohr
so und ein Druckkontrollgerät erreicht werden kann.
Die Elektroden 27 und 29. die in die Elektrolytlösung 21 eintauchen, sind mit einer Stromquelle verbunden, die
si" in die Lage versetzt, die Elektrolytlösung zu erhitzen
und in den gasförmigen Zustand /u überführen. Anstelle
der Elektroden können auch elektrische Widerstandserhitzer. Heizschlangen. Heißlufterhitzer. Hochfrequenz·.
Induktions- oder Infrarot-Heizgeräte oder dergleichen verwendet werden. Es sind auch andere Methoden zur
Dampfherstellung gezeigt, wie die externe Erzeugung von Wasserdampf aus der Elektrolytlösung. Vorzugsweise wird die Verdampfung der Elektrolytlösung so
reguliert, daß das Molverhältnis von Cb : HjO im
Bereich von I : 0.01 bis 1:12, insbesondere von ! : 0.01
bis 1 : 8 liegt.
Über der Elektrolytlösung 21 und den Elektroden 27, 29 ist ein perforiertes Rohr 31 dargestellt, durch das
Chlor in die Reaktionszone 11 gelangt. Das Chlor tritt aus dem Rohr 31 in die Zone 11 durch eine Reihe von
Löchern aus, deren Durchmesser zum AuslaBende hin
zunehmen, so daß sich ein weitgehend gleichmäßiger Chlorgasstrom über die Länge der Reaktionszone JJ
ergibt. Indem man die Löcher 33 im Rohr 31 geneigt versieht, kann man dem Gas eine Wirbel- oder
Tangentialbewegung aufzwingen, was die Vermischung mit dem Wasserdampf begünstigt, der ans dem Bad 21
am Boden der Zone 11 erzeugt wird.
Über dem perforierten Rohr 31 ist ein Kühlrohr 35 zu
sehen, auf dem sich das Chlorhyrirat bildet. Wie in F i g. I
gezeigt, strömt dia Kühlmittel durch das Rohr 31
entge?; nsi-set7t zur Fließrichtung von Chlor und
Elektrolytlösung durch die horizontale Reaktionszone
U. Dadurch wird sichergestellt, daß die Temperatur dort am niedrigsten ist, wo die Konzentrationen von
Chlor und Wasser zu gering sein könnten; damit will man die Bildung von Chlorhydrat am Auslaßende der
Vorrichtung, wo sonst wenig gebildet würde, begünstigen. Das Kühlrohr 35 kann mit Rippen oder dergleichen
versehen sein, um die Wärmeübertragung zu fördern und das Chlorhydrat nach seiner Bildung auf dem
Kühlrohr zu halten. In F i g. 1 erstreckt sich das Rohr 31 durch die horizontale Reak.tionszone ! 1, aber es kann in
vielen Fällen zweckmäßig sein, das Chlor an eineu Ende
in die Zone eintreten und unverbrauchtes am anderen wieder austreten zu lassen, also kein Rohr 31
vorzusehen.
Die Elektrolytlösung 21 kommt von einem F.lement hoher Leistungsdichte, mit einer Zinkelekirode oder
einer Elektrode aus einem anderen Metall, einer wäßrigen Zinkchlorid- oder einer anderen MetaMchloridlösung
als Elektrolyt und einer Chlorelektrode. Vorteilhafterweise wird das Chlor als Gas durch das
Rohr 31 geschickt, welches sich beim Laden des Elements aus der Elektrolytlösung abscheidet. Die
bezüglich Chlorionen und Zinkionen erschöpfte Elektrolytlösung wird anstelle von Wasser zugeleitet und
führt etwas gelöstes oder dispergiertes Chlorgas mit sich, das aus der Elektrolytlösung 21 durch Erhitzen
oder mittels Vakuum freigesetzt wird, was durch mechanisches Einwirken, wie Rühren, Durchgang durch
ein Diaphragm«. Sorption noch begünstigt werden kann. Dieses freigesetzte Chlor mischt sich mit
weiterem zugeführtem Chlor (das an der positiven Elektrode erzeugt wurde) und kommt mit Wasserdampf
und dem Kühlrohr in Kontakt, um Chlorhydrat zu bilden. Anstatt die Reaktanten direkt von dem Element
hoher Leistungsdichte zuzuführen, können sie vorübergehend gespeichert, getrennt oder andersartig behandeil
werden, bevor sie der Vorrichtung zugeführt werden. Von der Vorrichtung wird Chlorhydrat oder
Chlor und Wasser, die aus Jem Chlorhydrat erhalten werden, zum Element zurückgeführt. Auf diese Weise
wird ein Gleichgewicht zwischen Chlor und Wasser aufrechterhalten und begünstigt, daß die Zinkchloridelektrolytlösung
auf einer gewünschten Konzentration gehalten wird. Fs ist zu bemerken, daß durch die
Entfernung von Wasserdampf für die Bildung des Chlorhydrats die Zinkchloridkonzentration in der
Lösung ansteigt, aber da diese während des Ladens
abgesunken war. fällt das Zinkchlorid nicht aus. sogar dann nicht, wenn die der Zelle während des Ladens
zugeführte Lösung konzentriert war. In ähnlicher Weise
gibt während des Entladens des Elements das Wasser vom Hydrat die erwünschte Verdünnung, und das
Ausfallen von /nf'l> wird verhindert.
I 'm die Gaszirkuia'.rm in der Vorricht;ing aufrechtzuerhalten,
kann jede- diifur krchraiichltche Gerät
verwendet werden, wie Ventilatoren, Gebläse, Leichlbieche, Leitdurchiässe.
In Fig.2 ist eine Modifikati<n det Krihlrohres der
Fig. 1 gezeigt. Auf dem Kohr 35, iurcrt das das
;<."!i!mi!te| strömt, ist eine Vielzahl von Rippen 37
angeordnet. Diese verbessern die Wärmeübertragung, ?: Ttöglichen die kontinuierliche Zuführung von Elektrolytlösung
21 und Chlor für den Betrieb der Vorrichtung und die Entfernung überschüssiger Reaktanien (und die
Rückführung in den Kreislauf, wenn gewünscht) über längere Zeitperioden. In den in den F i g. 1 bis 3
gezeigten besonderen Rohrausführungen fehlen Mittel zum kontinuierlichen Entfernen des auf den Rohren
abgeschiedenen Chlorhydrats. Es ist erwünscht, daß das Ausbauen der Rohre und das Entfernen der Chlorhy
dratkristalle nach möglichst langen Perioden vorgenommen werden kann. In vielen im Handel befindlichen
Ausführungen dieser Vorrichtung sind Mittel vorgesehen, mit denen die Kristalle vom Kühlrohr 35 periodisch
abgeschüttelt werden, so daß sie auf bewegte Bänder oder dergleichen fallen, die die Entfernung des
Chlorhydrats ermöglichen, ohne sie in K -ntakt mit der
Elektrolytlösung zu bringen. Die Vorrichtung nach
F i g. 2 und 3 hat durch die abstehenden Rippen eine größere Kühlfläche, die mithilft, das Chlorhydrat in der
richtigen Lage zu halten und es daran zu hindern, gelegentlich in die Elektrolytlösung zu fallen.
Das Rohr muß aus einem ausreichend wärmeleitenden Material sein, so daß dem Chlor und Wasser schnell
Wärme entzogen wird, damit das Hydrat gebildet werden kann: und es muß wiederstandsfäh:g gegenüber
Korrosion durch die Reaktanten sein. Geeignete Materialien sind Metalle, und von ihnen ist das beste
Titan, obgleich Glas. Tantal und Legierungen, die widerstandsfähig gegenüber feuchtem Chlor sind, auch
verwendet werden können. Das Kühlrohr kann auch aus Kupfer oder einem anderen leitenden Material bestehen
und mit einer Schicht aus Titan oder anderem, gegen Chlor beständigem Material überzogen sein. In einigen
Fällen kann auch Kunststoff verwendet werden, wor >uf weiter unten noch zurückgekommen wird.
Anstelle der dargestellten Rohre können andere äquiva'?nte Wärmeübertrager verwendet werden, z. B.
bei denen das Kuhlmittel durch den Gehäusebereich und die Reaktanten durch die Rohre dringen. Auch
können mehrere oder viele Rohre wegen ihrer Kühlwirkung benutzt werden Es können auch mehrere
Einlasse für Wasser oder Elektrolytlösung und Chlor vorgesehen sein, solange gewährleistet ist, daß eine
Mischung von gasförmigem Chlor und Wasser auf einer ausreichend kalten Oberfläche zusammengeführt werden,
um Chlorhydrat zu bilden.
In F i g. 4 ist ein Chloreinleitungsrohr 31 mit kleinen
Öffnungen 41. mittleren Öffnungen 33 und großen Öffnungen 43 gezeigt. Der Durchmesser der Öffnungen
41, 3J und 43 steigt zum Auslaßende hin an. Man kann
auch eine günstige Ver'iilung des Chlors über die Länge
der Reaktionszone erreichen, wenn man Öffnungen etwa gleicher Größe vorsieht, aber deren Zahl in
Richtung zum Auslaßende hin ansteigen läßt.
Wenn eine ausrcic' ende Zirkulation vorhanden ist. sich die Chlor und Wasser/uführungen im Gleichgewicht
befinden und ein Gemisch mit einem Molverhältnis von Cl:: Wasser und 0.0] bis 12 : I gt-büdct wird,
braucht man keinen besonderen Verteiler wie das Rohr 31 zu verwenden, sondern kann das Chlor an einem
Ende zufüivoi und .cn I'Serschuß am andere;
F'.ciiktorcmlc1 w icdcr abziehen. In solchen lallen kann es
zweckmäßig sein, Lcitbleche oder Leiteinlässe zu
verwenden, um gutes Vermischen zu begünstigen.
In Fig. 5 ist ein Reaktor 45 für die Herstellung von
Chlorhydrat gezeigt, der einen vertikalen rohrförmigen, vorzugsweise zylindrischen Abschnitt 47, einen oberen
Verschluß 49 und eine untere Kappe oder einen Verschluß 51 einschließt. Der untere Verschluß 51 hat
eine ringförmige innere Wand 53, die ihn in innere und äußere Einlaßbereiche 55 und 57 aufteilt. Das Chlorgas,
das feucht sein kann, wird durch das Einlaßrohr 59 und Wasserdampf durch das Rohr 61 in den ringförmigen
äußeren Bereich 55 eingeführt. Die Einlasse der Rohre 59 und 61 können so gerichtet sein, daß sie ein gutes
Vermischen der zwei Gase begünstigen, denen eine Wirbelbewegung aufgezwungen werden kann, um sie in
wiederholten Kontakt mit dem Kühlrohr 63 zu bringen, auf dem horizontale kreisförmige Rippen 65 angebracht
sind. Irgendwelche nicht reagierenden Gase werden durch die Auslaßöffnung 67 entfernt. Wie im Fall der in
F i g. 2 gezeigten Vorrichtung verbessern die Rippen die
drat und ermöglichen, daß das Verfahren kontinuierlich über eine längere Zeit durchgeführt werden kann, bevor
unterbrochen werden muß, um das Produkt zu entfernen. Während sich die Rippen für diese Zwecke
als günstig erweisen, bewirkt das Anhaften des Chlorhydrats, daß die Temperatur des Kühlmittels nicht
über 9°C ansteigt, weshalb das Gerät ohne Rippen verwendet werden kann. Wenn gewünscht, können die
Rippen spiralförmig gewunden oder periodisch unterbrochen sein oder Richtungsänderungen aufweisen.
Auch kann das Chlor in den äußeren Bereich des Reaktors eingeführt werden und der Dampf in den
inneren oder beide in den gleichen Bereich eingeführt werden, wobei die ringförmige Wand 53 weggelassen
werden kann.
Es können mechanische Mittel zum automatischen Entfernen des auf den Kühlrohren gebildeten Chlorhydrats
vorgesehen sein, die periodisch die Oberflächen, auf denen sich das Hydrat gebildet hat, schütteln oder
abbürsten und dann das Produkt sammeln und aus dem Reaktor entfernen. Von der dargestellten Vorrichtung
kann ein Endteil entfernt werden, wonach der rohrförmige Teil herausgenommen und dadurch das
Rohr freigelegt wird, auf dem sich das Chlorhydrat angesammelt hat. Es ist dann einfach, die Kristalle von
der Kühlschlange zu entfernen, indem man sie vibrieren läßt, abkratzt oder in einen Behälter abbürstet. Ein
Sichtglas kann in die Reaktorwand eingebaut sein, um die Hydratbildung zu überwachen.
Zur Durchführung des Verfahrens wird Elektrolytlösung, aus der Wasser in den gasförmigen Zustand
übergeführt werden soll, entweder in die beschriebene
Vorrichtung geschickt, oder das Verdampfen wird außerhalb derselben vorgenommen. Das Verdampfen
wird durch Erhitzen und/oder Vakuumanlegen oder dergleichen bewirkt. Es ist z. B. möglich, Tropfen der
Elektrolytlösung in eine Chlorgasatmosphäre zu versprühen, um das Wasser zu verdampfen, oder
Frischdampf zu versprühen, der außerhalb der Vorrichtung erzeugt wurde, so daß der Dampf gut mit Chlor
gemischt wird, bevor er in Kontakt mit den Wärmeübertragern kommt. Es ist auch möglich, Zerstäubungsgeräte
zu verwenden, aber diese haben den Nachteil, daß die Tropfen schneller zu Wasser kondensieren können und
auf den Wärmeübertragern festfrieren, bevor sie das gewünschte Chlorhydrat gebildet haben. Es kann
trockenes oder feuchtes Chlor verwendet werden, und manchmal enthalt der erzeugte Wasserdampf einen
Anteil an flüssigem Wasser, das er in sehr fein verteilter
Form mit sich führt. Ein größerer Teil des Wassers und
Chlors wird sich in gasförmigem Zustand befinden. Ί wenn sich dieses Gemisch den Wärmeübertragern
(Kühlrohrcn) nähert. Die Temperatur des Gemisches wird so niedrig wie möglich gehalten, um die
llydratbildung zu begiinstigen. Deshalb wird der
Wasserdampf gewöhnlich nicht aus einer Lösung ίο erzeugt, die eine Temperatur über 8(TC besitzt, sondern
die Temperatur der Lösung wird zwischen 15 und 60"C
liegen.
F.s kann auch eine Vorrichtung ohne Einlaßrohr 31
verwendet werden. Dann wird der Wasserdampf durch ti Verdampfen der wäßrigen Lösung 21 in der Vorrichtung
oder außerhalb erzeugt und durch den Einlaß >9 mit einer Temperatur nahe ihrem Siedepunkt oder nicht
weniger als 40°C unter ihrem Siedepunkt eingeführt. Bei einer 35gcwichtsprozentigen Zinkchloridlösung
beträgt der Dampfdruck bei 1000C etwa 871,15 mbar.
Bei kuiiiiMuicfiii:i'icih Seiltet) uet Vumcliiuiig nach
F i g. I kann die Strömungsgeschwindigkeit im Bereich von etwa 0,1 ; 1 bis etwa 10: I liegen, wobei die
Geschwindigkeit des Verdampfens des zur Hydratbildung benötigten Wassers durch die Temperatur und
durch die Verteilungseigenschaften der Vorrichtung bestimmt wird. Das Molverhältnis von eingeführtem zu
absorbiertem Chlor beträgt etwa I bis 2:1. insbesondere 1,1 : 1; nicht absorbiertes Chlor wird in den Kreislauf
zurückführt.
Bei kontinuierlichem Arbeiten wird die Zuströmgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit der Wasserdampferzeugung
kontrolliert, um das Molverhältnis von Wasserdampf zu Chlorgas in dem bevorzugten Bereich
von 0,01 bis 12:1, insbesondere von 0,04 bis 1:1 zu
halten. Wenn möglich, wird bei Atmosphärendruck gearbeitet; bei ±0,2 bar, abT auch bei 0,1 bar kann in
befriedigender Weise gearbeitet werden. Es kann ein Druck bis zu 9 bar angewendet werden.
Die verschiedenen Teile der Vorrichtung sind zweckmäßigerweise dort aus Titan oder einem anderen leitenden und chlorbeständigen Material ausgebildet, wo eine gute Leitfähigkeit gefordert wird, wie am Kühlrohr, während chlorbeständige Kunststoffe, wie nachchloriertes PVC, Polytetrafluorethylen und Acrylnitril-Butadien-Styrolharze für Teile verwendet werden können, bei denen keine gute Wärmeleitfähigkeit gefordert wird, wie das Gehäuse, die Ein- und Auslaßrohrleitung, der Chlorverteiler und die Endaufsätze.
Die verschiedenen Teile der Vorrichtung sind zweckmäßigerweise dort aus Titan oder einem anderen leitenden und chlorbeständigen Material ausgebildet, wo eine gute Leitfähigkeit gefordert wird, wie am Kühlrohr, während chlorbeständige Kunststoffe, wie nachchloriertes PVC, Polytetrafluorethylen und Acrylnitril-Butadien-Styrolharze für Teile verwendet werden können, bei denen keine gute Wärmeleitfähigkeit gefordert wird, wie das Gehäuse, die Ein- und Auslaßrohrleitung, der Chlorverteiler und die Endaufsätze.
Es können verschiedene Kühlmittel verwendet werden, wie Solelösungen, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Ammoniak und Schwefeldioxid. Bevorzugt werden die Solelösungen und die halogenierten,
besonders die fluorierten und chlorfluorierten niederen Kohlenwasserstoffe. Die Temperatur, die auf das
gasförmige Chlor-Wasser-Gemisch übertragen wird, liegt im Bereich von —50 bis +90C insbesondere von
- 30 bis + 9° C. Besonders günstig ist die Temperatur im bereich von —10 bis +70C. Eine ausreichende
Kühlmittelmenge sollte das System durchströmen, entweder in Gleich- oder Gegenstromrichtung, um die
gewünschte niedrige Temperatur an den Kontaktpunkten von Chlor-Wasserdampf-Gemisch und den Wärmeübertragern
aufrechtzuerhalten.
Wenn eine Zinkchloridlösung verwendet wird, sollte sie etwas gelöstes oder dispergiertes Chlor enthalten.
Im allgemeinen sind 0,1 bis 3 bis 4 Volumen Chlor in der
Elektrolytlösung, die mindestens 10. insbesondere mehr
als 15% Zinkchlorid enthält; die obere Grenze für Zinkchlorid ist etwa 50% (48,6% ist die theoretische
Gr-ize bei normalen Bedingungen in einem Zinkchlorid-Chlorhydrat-System).
Da die Mengen a.i verfügbarem Chlor und Elektrolytlösung
schwanken können, ist es zweckmäßig, das Molverhältnis Wasserdampf-Chlor bei etwa 8 : 1 oder
im Bereich von 8 : I bis 5 : I zu halten. Das kann erreicht werder. indem in der Vorrichtung Geräte vorgesehen
werden, die auf den Zustrom an Chlor oder chlorhaltiger Lösung in das System reagieren und die die Erzeugung
von Wasserdampf steigern, indem sie die Wärmezufuhr der Elektrolytlösung erhöhen, den Druck im System
erniedrigen oder mehr Dampf zuführen. Solche Temperatur-, Druck- und Zuström-Kontrollmittel sind
bekannt und in den Figuren weggelassen. Natürlich wird die Gesamt-Chlorzufuhr und die Verdampfung des
Wassers im Reaktor auf maximale Wirksamkeit und Kapazität ausgerichtet. Dazu läßt man die Chlorzufuhr
und Hip Wasserverdampfung gemeinsam ancipjgpn
oder absinken, wenn eines von beiden infolge der Verfahrensbedingungen über die Kontrolle des Vorrichtungsoperators
hinaus variiert.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik sind offensichtlich.
Da das Wasser aus der Elektrolytlösung stammt, die ebenfalls etwas Chlor liefern kann, kommt man mit
einer einfacheren Vorrichtung und weniger Arbeitsgängen aus. Man braucht nicht zu filtrieren, da der Dampf
sich nicht in Kontakt mit der Metallchloridlösung befindet, wenn das Chlorhydrat gebildet wird, und es
gibt ke: ie obere Grenze hinsichtlich der Konzentration
der verwendeten Elektrolytlösung, wie wenn die Temperatur der Zinkchlorid-Elektrolytlösung erniedrigt
und Chlorgas hindurchgeblasen wird. Während des Kühlens des Gases im Kontakt mit bereits verfestigtem
Chlorhydrat wird durch die Kondensation von etwas Wasserdampf ein dünner Film von flüssigem Wasser auf
der Oberfläche des Chlorhydrats erzeugt, der eine neue Oberfläche für die Absorption des sich darauf
absetzenden Chlors und die Bildung von Hydrat darstellt. Dadurch wird der Reaktionsgrad verbessert.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch weiter verdeutlichen. Alle Teile sind Gewichtsteile,
wenn nicht anders angegeben.
Es wird die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung verwendet,
bei der alle Teile aus Polytetrafluorethylen oder Glas, aber Kühlrohr und Elektroden aus Titan bestehen. Es
wird Chlorhydrat durch Zuführen von Chlorgas (vom Laden eines Elementes hoher Leistungsdichte vom Typ
Zink/Zinkchloridlösung/Chlor) und einer wäßrigen
15%igen Zinkchlorid-Elektrolytlösung hergestellt, indem etwa 2 Volumen Chlorgas pro Volumen Elektrolytlösung
eingeführt werden. Das Chlor wird durch das Rohr 31 eingeführt; die Löcher sind geneigt, um das
Vermischen durch Verwirbeln zu begünstigen, und die Zuführgeschwindigkeit des Chlors und die Verdampfungsgeschwindigkeit
des flüssigen Wassers werden kontrolliert, um das Molverhältnis von Wasserdampf zu
Chlor auf 0,16 :1 zu haltea Die Kühlsole wird mit einer
Temperatur von etwa —6° C zugeführt, und die Elektrolyttemperatur wird im Bereich von 40 bis 42° C
gehalten. Chlor aus dem Gas und der Elektrolytlösung wird vom Wasserdampf absorbiert, der sich auf der
Kühlschlange kondensiert hat, und es werden grün-gelbe feste Kristalle auf der Wärmeübertrageroberfläche
gebildet. Die Analyse bestätigt, daß das Produkt >
hauptsächlich Chlorhydrat der Formel Cl2 ■ 8 H2O mit
cinciti kleinen Wasseranteil ist.
Wenn die Betriebsbedingungen variiert werden, so daß die Temperatur der Zinkchloridlösung 7O0C und die
des Kühlmittels - 7.5° C beträgt, wird die Geschwindigkeit
der Chlorhydratbildung in signifikanter Weise auf etwa das Doppelte erhöht.
Beim Betrieb der beschriebenen Vorrichtung ist der Zustrom von Chlor und Elektrolytlösung kontinuierlich,
und wenn der Zustrom von Chlor um 20% gegenüber dem Anfangswert erhöht wird, wird die Geschwindigkeit
der Wasserdampferzeugung entsprechend erhöht, indem die angelegte Spannung an die Heizleitung
erhöht wird, um das Molverhältnis H2O : Cl2 von etwa
0,5 ; I aufrechtzuerhalten.
Wenn das Verfahren wiederholt wird, aber ohne das
erzeugt. Die Produktionsgeschwindigkeit ist niedrig, und das Produkt enthält einige Eiskristalle, aber es ist im
allgemeinen akzeptabel. Wenn ein mit Rippen versehenes Rohr, eine Rohrschlange oder ein Rohrbündel
eingesetzt werden, wird die Produktionskapazität ansteigen; es wird sich schätzungsweise zweimal soviel
Chlorhydrat auf jeden mit Rippen versehenen Rohr absetzen, bevor die Vorrichtung auseinandergebaut
wird, um das Hydrat zu entfernen.
Das erzeugte Chlorhydrat wird als Chlorvorrat gehalten, der dann in das Element während des
Entladens zurückgeführt wird.
Es wird die Vorrichtung nach Fig.5 verwendet, bei
der alle Teile aus rostfreiem Stahl hergestellt sind, der mit Polytetrafluorethylen beschichtet ist, außer dem
Wärmeübertrager, der aus einem mit Titan beschichteten Kupferrohr mit Titan-Rippen darauf besteht. Das
verwendete Kühlmittel ist Dichlordifluormethan, das auf etwa 00C gehalten wird. Dampf wird durch die
äußerste Einlaßleitung und Chlor durch die andere Leitung eingelassen. Die Dampftemperatur beträgt
etwa 10O0C und die des Chlors 15°C. Dampf und Chlor
werden auf leicht erhöhtem Druck gehalten, um die gewünschten Strömungsgeschwindigkeiten zu erreichen.
Die Einlaßleitungen sind so ausgerichtet, daß sie den Gasen eine Wirbelbewegung oder Turbulenz
aufzwingen und sie mit dem Kühlrohr über die Länge des Reaktors in Kontakt bringen können. Die
Strömungsgeschwindigkeit des Dampfes und des Chlors wird durch Außenventile und/oder auf Strömung
reagierende Mechanismen geregelt, um auf diese Weise das Wasser-Chlor-Molverhältnis im Bereich von 8 :1 bis
0,5 :1 zu halten. Nach einigen Stunden Betrieb werden
der Zustrom der Reaktanten sowie das Abziehen von nicht-verbrauchten Reaktanten gestoppt, die Vorrichtung
durch Entfernung des oberen Aufsatzes und des zylindrischen Wandelements abgebaut und das Hydrat
in einen gekühlten Speicherbehälter hinein abgekratzt. Die Analyse zeigt daß Chlorhydrat CI2 · 8 H2O
entstanden ist.
Indem man wie vorstehend beschrieben vorging, wurde eine Analyse des Dampfdruckes und des
Molverhältnisses vorgenommen, um die Bedingungen
ίο
für die optimale Chlorhulrat-Erzeugung zu bestimmen.
Die Ergebnisse sind in f libelle I angegeben. Sie /eigen,
daß. wenn das Molvcrhiiltnis von Chlor ·. Wasser wesentlich über 8 : I (nicht höher als 12 : I) liegt, tier
Zustrom an Kühlmittel nicht mehr ausreicht, um die
llvdratbilclung zu steuern, was in einem Element von
Wichtigkeit ist. Die Werte /eigen als bevorzugt ein Molvcrliinmis von etwa 0.5 : 1.
IXinipItlniek | I If) Cl, | Temperatur | Chlor- |
in tier | Mokcrhall- | tier Kühl- | ahsnrption |
\ tirnchtunj! | ni·^ | suhstun/ | Mol m- ' |
(mhiir) | innerhalb ties | ||
Kühlrohre· | |||
115.06 | X: I | nicht auf | sehr hoch |
recht | |||
zuerhalten | |||
105.90 | 0.44 : I | -65C | 27,0 |
•»9.50 | 0.235: 1 | -6° C | 20.5 |
•29.01 | 0.165: I | -60C | 15.7 |
77.14 | 0.0X4: I | -6= C | 7.6 |
42.56 | 0.044: 1 | -b'C | 4.9 |
Hierzu 1 Blatt | Zeichnungen |
Claims (4)
1. Verfahren zum Betreiben eines aufladbaren galvanischen Elements hoher Leistungsdichte vom
Typ Metall/wäßrige Metallehloridlösung/Chlor mit
vorzugsweise Zink als Metall, bei welchem das bei der Ladung gebildete gasförmige Chlor in Gegenwart von Wasser durch Kühlung in Chlorhydrat
übergeführt, dieses gespeichert und zur Stromerzeugung in das Elektrodengebiet zurückgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung des Chlorhydrats Wasser aus dem Elektrolytlösung des Elements in die Dampfform
überführt, in der Gasphase mit dem gasförmigen Chlor vermischt und das Gemisch außerhalb der
Elektrolytlösung zur Bildung des Chlorhydrats kühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des gasförmigen Chlors
durch Erhitzen der Elektrolytlösung erzeugt.
3. Verfitzen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Verdampfung der Elektrolytlösung so reguliert, daß das Molverhältnis
von Cb : HjO im Bereich von 1 :0,01 bis 1 .12 liegt
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Molverhältnis von Cb : HjO
auf einen Wert im Bereich von 1 :0,01 bis 1 :8 einstellt
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